Strickschule: Wie nehme ich beim Stricken zu? - Blog

Strickschule: Wie nehme ich beim Stricken zu?

Strickschule: Wie nehme ich beim Stricken zu?

Hast du schon einmal versucht, Maschen während des Strickens zuzunehmen, aber sie sahen ein wenig schief aus? Oder die Zunahmen waren sichtbar, wo du sie unsichtbar haben wolltest? Keine Sorge, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um deine Maschenzahl während des Strickens zu erhöhen - auf sichtbare oder unsichtbare Weise. Die Maschenzunahme ist eine Grundtechnik, die jede StrickerIn beherrschen sollte. Aber du solltest auch wissen, welche Zunahme-Methode am besten zu deinem Projekt passt.

Durch das Zunehmen kannst du ohne sichtbare Nähte Formen kreieren, komplexe Muster wie Rüschen einarbeiten und die Größe deines Strickstücks allmählich erweitern. In diesem Tutorial zeigen wir dir verschiedene Möglichkeiten der Maschenzunahme beim Stricken, damit du wie ein Pro stricken kannst. Ganz gleich, ob du auf Rundstricknadeln oder Paarnadeln arbeitest - es ist an der Zeit, sie hervorzuholen und loszulegen!

Wann ist die Maschenzunahme sinnvoll?

Wie du deine Maschen zunimmst, hängt vom Projekt ab, an dem du arbeitest. Zum Beispiel können sich die Zunahmen von Maschen für einen Top-Down-Pullover von den Zunahmen für einen Spitzen-Schal oder ein 3D-Strickprojekt unterscheiden. Bei einem Top-Down-Pulli sind Zunahmen oft strategisch platziert, um eine bestimmte Form oder ein bestimmtes Design zu schaffen. Im Gegensatz dazu können die Zunahmen für einen Spitzen-Schal oder rundgestrickten Raglanpulli sichtbar platziert werden, um ein dekoratives Muster zu erzeugen.

Bei einem 3D-Strickprojekt, wie zum Beispiel einem Stofftier, können Zunahmen genutzt werden, um Kurven oder Winkel zu erzeugen, die dem Projekt ein natürliches Aussehen verleihen.

Ob du nach einer sichtbaren Zunahme suchst, um einen dekorativen Effekt zu erzielen, oder nach einer subtilen, nicht erkennbaren Masche; hier findest du verschiedene Techniken für jedes Design.

Unsichtbare Maschenzunahmen

Um Zunahmen im Gewebe verschwinden zu lassen, kommt es vor allem auf die richtige Spannung und Technik beim Stricken an. Wir geben dir hier jeweils die englische Abkürzung an sowie die deutsche Übersetzung.

KFB (2 re. von hinten in die Li M): Dies ist eine der häufigsten Zunahmen. Du nimmst einfach zu, indem du in die Vorderseite der Masche strickst und dann in die Rückseite derselben Masche strickst.

  1. Führe die Arbeitsnadel wie gewohnt in die Vorderseite der Masche ein und zieh den Faden durch, lasse die Masche aber nicht von der linken Nadel gleiten.
  2. Stattdessen strickst du ebenfalls in die Rückseite derselben Masche ein und lässt sie dann auf die Arbeitsnadel gleiten.
  3. Du hast jetzt aus einer Masche zwei gemacht.

M1L/M1R (Eine M li/re. zunehmen): Dies sind links- und rechtsneigende Zunahmen, bei denen eine neue Masche entsteht, indem du die Querfäden zwischen den Maschen anhebst und hinein strickst. Sie sind im Gewebe fast unsichtbar, weil sie keine Löcher oder Dellen hinterlassen.

How to Increase a Stitch in Knitting

  1. Führe die rechte Nadel von vorne nach hinten unter dem horizontalen Faden zwischen der zuletzt gestrickten Masche und der nächsten Masche auf der linken Nadel ein.
  2. Stricke in die Rückseite dieses Fadens und lasse ihn dann von der linken Nadel gleiten.

KL/KRL (Links- bzw. rechtsneigende Maschen zunehmen): Diese Zunahmen sind ähnlich wie M1L/M1R, aber anstatt den Querfaden zwischen den Maschen anzuheben, strickt man in die Rückseite der Schlaufe der Masche aus der vorherigen Reihe. Diese Methode macht Sinn, wenn die Zunahme auf der Vorderseite des Gewebes unsichtbar sein soll:

  1. Führe die rechte Nadel in die Masche unter der nächsten Masche auf der linken Nadel ein und stricke in sie ein, als ob es eine normale Masche wäre.
  2. Stricke die nächste Masche wie gewohnt.

Sichtbare Zunahmen stricken

Sichtbare Maschenzunahmen kann bei vielen Mustern und Designs toll aussehen, z.B. Raglan-Pullovern Struktur verleihen oder einen Teil von Lochmustern bilden.

Umschlag (U): Diese dekorative Zunahme erzeugt ein Loch im Strickstück, wenn der Umschlag in der nächsten Reihe einfach abgestrickt wird. Der einfache Umschlag ist eine weit verbreitete Zunahme in Lochmustern oder Tüchern. Wenn du den Umschlag in der nächsten Reihe jedoch verdreht arbeitest, wird das Loch wiederum fast unsichtbar.

Wickele den Arbeitsfaden einfach von hinten nach vorn um die Nadel und stricke dann die nächste Masche wie gewohnt. Dadurch entsteht eine kleine Lücke zwischen den beiden Maschen.

Maschenanschlag mit Umschlag (auch E-Schlaufe genannt): Ähnlich wie bei dem Umschlag machst du eine Schlaufe über die rechte Nadel und legst sie dann auf die linke Nadel.

  1. Mache mit dem Arbeitsfaden eine Schlaufe um die rechte Nadel, vor deinem Strickstück.
  2. Stecke die rechte Nadel von vorne nach hinten durch die Schlaufe, dann stricke die Schlaufe.

How to Increase a Stitch in Knitting

Diese Zunahme kann eine kleine Beule im Strickstück hinterlassen und ist nicht immer so stabil wie andere Zunahmen.

Linksliegende Zunahme (LLZ) / Rechtsliegende Zunahme (RLZ): Diese Maschenzunahmen werden auch "angehobene Zunahmen" genannt, da sie eine neue Masche erzeugen, indem du in die Masche unter der aktuellen Reihe auf deiner linken Nadel strickst. Danach wird die nächste Masche auf der linken Nadel gestrickt. Die LLZ erzeugt eine nach links geneigte und die RLZ eine nach rechts geneigte Masche. Diese Zunahmen werden oft in Lochmustern verwendet, um dekorative Motive zu schaffen.

  1. Führe die linke Nadel von hinten nach vorne in den horizontalen Bogen ein, der zwischen der zuletzt gestrickten Masche und der nächsten Masche auf der linken Nadel verläuft.
  2. Hebe diesen Faden auf die linke Nadel, um eine neue Masche zu erstellen.
  3. Stricke diese neue Masche wie jede andere Masche.

Für die rechtsliegende Zunahme (RLZ) befolge diese Schritte:

  1. Stricke in die vordere Maschenschlinge der nächsten Masche auf der linken Nadel, ohne sie ganz abzustricken.
  2. Stecke die linke Nadel von hinten nach vorne in den horizontalen Faden, der zwischen der zuletzt gestrickten Masche und der nächsten Masche auf der linken Nadel verläuft, und hebe ihn auf die linke Nadel. Du musst nun diese neu erzeugte Masche durch das hintere Maschenglied stricken.

Mit diesen unterschiedlichen Zunahmetechniken kannst du einzigartige Strickprojekte kreieren, die deine Kreativität ausdrücken. Deinen Ideen sind nun keine Grenzen gesetzt! Übe die Techniken am besten auf einer Maschenprobe, und bald schon zauberst du wunderschöne Kleidungsstücke und Accessoires. Also ran an die Stricknadeln und viel Spaß beim Stricken!