Das gestrickte Leinen- oder Webmuster ist eine fabelhafte Methode, um flache Stoffe mit einer dichten, webartigen Struktur zu stricken, ähnlich dem tunesischen Häkeln. Es ist leicht zu lernen und kann sowohl auf Jackennadeln als auch auf Rundstricknadeln in Reihen gestrickt werden. Zudem gibt es auch eine alternative Methode, das Leinenmuster in Runden zu arbeiten.
Wenn du es noch nicht ausprobiert hast, ist das Webmuster absolut einen Versuch wert, also mach es dir mit deinen Lieblings stricknadeln und etwas passendem Garn bequem, und lass uns dieses faszinierende Muster Schritt für Schritt arbeiten.
Was ist das Leinenmuster?
Das Leinen- oder Webmuster erzeugt eine Textur, die grob gewebtem Leinen ähnelt, daher der Name. Das Ergebnis ist ein robuster Stoff, der auch etwas elastisch ist. Das erzielte Gewebe liegt vollkommen flach und ist ideal für all deine Projekte, die Stabilität benötigen, ohne dass sich die Kanten einrollen, aber dennoch eine gewisse Dehnbarkeit bieten. Denke an Schals, Taschen, Untersetzer, Decken, Tischsets oder (je nach Garn) sogar Körbe.
Tolle Optik
Das Leinenmuster hat eine glatte Oberfläche auf der rechten Seite, die durch bezaubernde, ineinandergreifende 'V'-Formen gekennzeichnet ist. Es ist kein vollständig umkehrbares Muster, da die Rückseite der Arbeit etwas unebener ist und eher einem Perlmuster ähnelt, doch es ist visuell genauso ansprechend.
Deine Einführung in die Hebemaschen-Technik
Das Muster ist eine einfache Wiederholung von zwei Reihen und wird gearbeitet, indem Maschen mit einer Technik abgehoben werden, die 1M abh.L (1 Masche wie zum Linksstricken abheben) genannt wird, während der Faden vorne gehalten wird. Auf der Rückseite deiner Arbeit werden diese Maschen später gestrickt. Wenn du das Leinenmuster in Reihen arbeitest, etwa auf Rundstricknadeln, solltest du unbedingt eine gerade Maschenzahl anzuschlagen.
Das Leinenmuster in Reihen Schritt für Schritt
Reihe 1: (Rechte Seite):
- (1M re): Beginne damit, die erste Masche rechts zu stricken.
- Faden nach vorne holen (FvH): Bewege den Faden nach vorne, als ob du links stricken würdest.
- 1 Masche wie zum Linksstricken abheben (1M abhL): Hebe die nächste Masche von der linken auf die rechte Stricknadel, als ob du links stricken würdest, mit dem Faden vorne.
- Nun den Faden nach hinten bringen (FnH)
- Weiter in der Reihe: Wiederhole die Abfolge von einer Masche rechts stricken, dann den Faden nach vorne bringen, eine Masche wie zum Linksstricken mit dem Faden vor deinen Stricknadeln abheben und den Faden wieder nach hinten bringen.
- Beende die erste Reihe mit einer rechten Masche.
Reihe 2: (Linke Seite):
- (1M li): Beginne damit, die erste Masche links zu stricken.
- (FnH): Bewege den Faden hinter die Stricknadeln, als ob du rechts stricken würdest.
- (1M abhL): Hebe die nächste Masche von der linken auf die rechte Nadel, als ob du links stricken würdest, mit dem Faden hinten.
- (FvH): Bringe den Faden nach vorne.
- Weiter in der Reihe, wiederhole die Abfolge.
- Beende mit einer linken Masche.
Wiederhole die beiden Reihen werden während deines gesamten Projekts. Das Ergebnis ist ein schön dichtes, leicht dehnbares Gewebe, perfekt für alle flach gestrickten Arbeiten, die ein wenig Struktur benötigen. Die Hebemaschen-Technik verbraucht allerdings etwas mehr Garn als herkömmliche glatt rechts oder kraus rechts gestrickte Muster. Wenn du das Leinenmuster also ausprobierst, ist es empfehlenswert, eine größere Maschenprobe als üblich zu erstellen, vielleicht ein Spültuch. So kannst du den benötigten Garnverbrauch für ein größeres Projekt berechnen.
Kann man das Leinenmuster auf Rundstricknadeln stricken?
Ja, das kannst du auf jeden Fall. Das Leinenmuster eignet sich wunderbar für rund gestrickte Mützen, Socken, Loopschals oder Pullis. Der Vorgang unterscheidet sich jedoch leicht vom Stricken in Reihen, da es keine Rückreihen gibt. Wenn du mit Rundstricknadeln oder Nadelspielen in Runden arbeitest, hast du ja immer die rechte Seite vor Augen.
Beim Stricken des Leinen- oder Webmusters in nahtlosen Runden, arbeitest du eine abgewandelte Version der ersten Reihe in deiner zweiten Runde. Wie beim Leinenmuster in Reihen schlägst du aber erst einmal eine gerade Anzahl von Maschen auf deinen Rundstricknadeln oder dem Nadelspiel an. Achte beim Schließen zur Runde darauf, dass deine Maschen nicht verdreht sind. Weitere Tipps zum rund Stricken findest du in diesem Blogartikel
Runde 1:
- (1M re): erste Masche rechts stricken.
- (FvH): Bewege den Faden nach vorne, als ob du links stricken würdest.
- (1M abhL): Hebe die nächste Masche wie zum Linksstricken von der linken auf die rechte Stricknadel mit dem Faden noch vorne.
- (FnH): Bewege den Faden nach hinten.
- Wiederhole diese Abfolge bis zum Ende der ersten Runde.
Runde 2:
- (FvH): Beginne diese Runde mit dem Faden vorne.
- (1M abhL): Hebe die erste Masche wie zum Linksstricken mit dem Faden vorne ab.
- (FnH, 1M re): Bewege den Faden nach hinten und stricke die nächste Masche rechts.
- Wiederhole die Abfolge bis zum Ende der Runde.
Tipps für das Stricken des Leinenmusters in der Runde:
- Verwende einen Maschenmarkierer am Anfang deiner Runde.
- Halte eine gleichmäßige Garnspannung, da das Leinenmuster sich verzieht, wenn es zu fest gestrickt wird.
- Das Leinenmuster ist ein Garnfresser, plane deinen Verbrauch entsprechend.
Das vielseitig anwendbare Leinenmuster ist eine wunderbare Einführung ins Mosaikstricken. Beide Techniken basieren nämlich auf abgehobenen Maschen, um interessante, auffällige Strukturen zu erzeugen. So bekommst du schon einen ersten Einblick in die bezaubernde Methode, mit unterschiedlichen Farben Strukturen zu stricken. Und mit einer riesigen Auswahl an Stricknadeln und den exquisiten Nadelspitzen Sets von KnitPro hast du immer die perfekten Werkzeuge zur Hand und kannst deinen Fortschritt von Anfang bis Ende genießen.